WENN DAS VORSTELLUNGSGESPRäCH NICHT DIE ERWARTUNGEN ERFüLLT: RICHTIGE STRATEGIEN FüR BEWERBER

Stellt man im Vorstellungsgespräch fest, dass eine scheinbar vielversprechende Position nicht den persönlichen Erwartungen und Bedürfnissen entspricht, sieht man sich mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert. Wie sollte man sich als Bewerber in einer solchen Situation verhalten?

Professionalität und Engagement sollten bewahrt werden

Die dargestellte Situation erfordert von den Bewerbern eine sorgfältige Überlegung und Abwägung, ob sie das Gespräch trotz Zweifeln fortsetzen oder abbrechen sollen. Eine fundierte Entscheidung in diesem Zusammenhang verlangt ein umfassendes Verständnis der Nuancen des Rekrutierungsprozesses sowie eine weitsichtige Perspektive auf die eigene Karriereentwicklung. Teresa Freeman, eine Personalexpertin mit umfangreicher Erfahrung von 25 Jahren bei internationalen Konzernen wie Amazon, PwC und Deloitte, hebt gegenüber CNBC hervor, wie essenziell es ist, auch in solchen Momenten ein Höchstmaß an Professionalität und Engagement zu bewahren.

Freeman betont die Bedeutung, nicht voreilig Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie argumentiert, dass eine anfängliche Skepsis dazu führen kann, dass man sich vorschnell von einer Chance distanziert, die bei genauerer Betrachtung erhebliches Potenzial für die persönliche und berufliche Entwicklung geboten hätte. Ihr Rat, sich nicht von ersten Eindrücken leiten zu lassen und für positive Überraschungen offen zu bleiben, unterstreicht die Notwendigkeit einer flexiblen und aufgeschlossenen Herangehensweise im Bewerbungsprozess.

Sollte sich im weiteren Verlauf des Gesprächs jedoch herausstellen, dass die Zweifel begründet sind und das Interesse an der Position schwindet, so kann das Vorstellungsgespräch dennoch eine wertvolle Erfahrung darstellen. Freeman ermutigt dazu, diese Gelegenheit zu nutzen, um die eigene Präsentationsfähigkeit zu schärfen und sich auf mögliche unerwartete Wendungen in der Karriere vorzubereiten. Zudem bietet die Interaktion mit dem Personalverantwortlichen die Möglichkeit, Türen zu anderen, besser geeigneten Positionen im Unternehmen zu öffnen. Das Aufrechterhalten von Professionalität und Begeisterung dient somit nicht nur dem unmittelbaren Bedarf, sondern auch dem Aufbau eines wertvollen beruflichen Netzwerks und zukünftiger Karrierechancen.

In bestimmten Situationen kann ein höfliches und respektvolles Beenden des Vorstellungsgesprächs die beste Vorgehensweise sein. Farah Sharghi, eine weitere Personalvermittlerin mit Einblicken in die Rekrutierungspraktiken von Technologiegiganten wie Alphabet, Lyft und TikTok, empfiehlt gegenüber CNBC ein direktes, aber taktvolles Vorgehen. Ein wohlüberlegter und respektvoll kommunizierter Abbruch des Gesprächs kann Zeit und Ressourcen sparen und gleichzeitig eine positive Erinnerung bei den Beteiligten hinterlassen. Sharghi unterstreicht ebenfalls, dass eine offene und ehrliche Kommunikation über die Gründe des Desinteresses zukünftige Möglichkeiten bei dem Unternehmen offenhalten kann.

Weitere Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen

Ein Online-Beitrag von studyflix beleuchtet, dass es zunächst wichtig ist, während des Gesprächs aufmerksam zu sein und aktiv zuzuhören. Hierbei sollten Bewerber insbesondere auf die Darstellung des Unternehmens, der Tätigkeiten und der Unternehmenskultur achten. Dies bietet eine solide Grundlage, um zu bewerten, ob der Job tatsächlich den eigenen Vorstellungen und beruflichen Zielen entspricht, wie es weiter heißt. Sollten während des Gesprächs Bedenken aufkommen, empfiehlt es sich, gezielte und durchdachte Fragen zu stellen. Fragen nach der Förderung von Talenten und Stärken, dem Gestaltungsspielraum innerhalb der ausgeschriebenen Position oder nach der Unternehmenskultur können weitere Klarheit schaffen und dabei helfen, die Eignung der Position für die eigenen beruflichen Ambitionen besser einzuschätzen. Die Art und Weise, wie das Unternehmen auf solche Fragen reagiert, kann ebenfalls aufschlussreich sein und Hinweise auf die Unternehmenskultur und die Wertschätzung von Mitarbeitern liefern.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Vorbereitung und das Bewusstsein für die Möglichkeit, dass ein Job nicht den eigenen Erwartungen entspricht, wie ein Beitrag von workwise darlegt. Bewerber sollten sich mental darauf vorbereiten, dass nicht jedes Vorstellungsgespräch zu einem Jobangebot führen muss, das ihren Wünschen entspricht. Eine solche Einstellung hilft dabei, offen und flexibel in den Gesprächsprozess zu gehen und potenzielle Enttäuschungen besser zu verarbeiten.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass ein Vorstellungsgespräch eine beidseitige Bewertung darstellt. Genau wie das Unternehmen den Kandidaten bewertet, sollte auch der Bewerber das Unternehmen und die angebotene Position bewerten, so der Artikel von workwise weiter. Diese Perspektive hilft dabei, das Gespräch als eine Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen zu betrachten und reduziert den Druck, der oft mit solchen Situationen verbunden ist. workwise betont schließlich, dass ein solches Verständnis eine offene und ehrliche Kommunikation fördert und es ermöglicht, konstruktive Rückfragen zu stellen, die über die reine Selbstpräsentation hinausgehen.

Wenn sich herausstellt, dass die Position nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, ist es laut Personio, einem Unternehmen für HR-Softwarelösungen, ebenfalls entscheidend, diese Erkenntnis professionell zu kommunizieren. Ein offener Dialog, in dem die Gründe für die Zweifel auf eine respektvolle und konstruktive Weise dargelegt werden, ist hierbei förderlich. D. Maier / Redaktion finanzen.net

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