VäTER KüMMERN SICH MEHR UM IHRE KINDER ALS FRüHER

Berlin. Gute Nachricht zum Vatertag: Mütter bringen zwar weiterhin deutlich mehr Zeit für die Kinderbetreuung und auch für die Hausarbeit auf. Doch in den vergangen 20 Jahren haben sich die Väter zumindest angepasst. Sie leisten heute mehr als damals.

Väter kümmern sich täglich zwei Stunden mehr um die Betreuung ihrer Kinder als noch vor 20 Jahren. Das ist das Ergebnis einer bisher unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Demnach betreuten Väter im Jahr 2021 ihre unter sechs Jahre alten Kinder durchschnittlich 4,7 Stunden am Tag. 2001 waren es dagegen nur 2,8 Stunden täglich und 2011 noch 3,8 Stunden. Nur 1,4 Prozent der Väter gaben 2021 an, gar keine Zeit in die Betreuung der jüngsten Kinder zu investieren. 20,6 Prozent gaben an, mehr als sechs Stunden am Tag damit zu verbringen. Der größte Anteil der Väter (39,7 Prozent) erklärte, seine Kinder zwischen zwei und vier Stunden täglich zu betreuen.

Die Zahlen beruhen auf Angaben von 30.000 Personen aus 15.000 Haushalten, die im so genannten Sozio-oeconomischen Panel (SOEP) festgehalten werden, eine repräsentative Wiederholungsbefragung, die bereits seit 1984 durchgeführt wird.

Das Missverhältnis zur Betreuungszeit der Mütter bleibt der Studie zufolge aber weiterhin offensichtlich: Sie betreuen ihre Kinder in dem Alter laut Auswertung ganze elf Stunden am Tag. Dass die Betreuung zwei bis vier Stunden am Tag in Anspruch nimmt, gaben dabei nur 6,3 Prozent an. 78,2 Prozent dagegen sagten: „Über sechs Stunden“.

Auch beim Waschen, Putzen und Kochen, der Hausarbeit also, beteiligen sich Väter heutzutage mehr als vor 20 Jahren. Die IW-Datenauswertung hat ergeben, dass 2001 noch 34 Prozent der Väter mit Kindern unter sechs Jahren angaben, überhaupt keine Zeit für die Hausarbeit aufzubringen, 2021 waren es nur noch 7,5 Prozent. Fast 85 Prozent der Väter erklärten 2021, täglich bis zu zwei Stunden Hausarbeit zu erledigen. 2001 waren dies erst 61 Prozent.

Auch im Bereich der Hausarbeit zeigt sich damit, dass Frauen – neben dem Mehr an Zeit, das sie in die Kinderbetreuung investieren – weiterhin auch mehr Hausarbeit erledigen. 56,3 Prozent gaben an, bis zu zwei Stunden am Tag mit Putzen, Waschen und Kochen zu verbringen. 43,6 Prozent erklärten, sogar mehr als diese zwei Stunden in die Hausarbeit zu stecken.

„Da die geburtenstarken Babyboomer aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wird Deutschland in den kommenden Jahren verstärkt auf die Arbeitskraft von Müttern angewiesen sein, um Wachstum und Wohlstand zu sichern“, sagte IW-Experte Wido Geis-Thöne. Insofern sei es eine erfreuliche Entwicklung, dass sich Väter mehr an der Kindeserziehung und auch der Hausarbeit beteiligen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wirklich gewährleisten zu können, reicht das allerdings nicht aus. Laut IW fehlen über 300.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren.

Den Trend zu mehr Engagement der Väter in der Familie bestätigte am Dienstag auch das Statistische Bundesamt: Demnach haben Väter im Jahr 2022 im Durchschnitt pro Tag eine Stunde und 19 Minuten Kinder aller Altersstufen im eigenen Haushalt betreut. Zehn Jahre zuvor lag dieser Wert noch bei 51 Minuten, wie das Bundesamt mitteilte. Mütter brachten es allerdings durchschnittlich auf zwei Stunden und 18 Minuten pro Tag für die Kinderbetreuung – und damit auf eine Stunde mehr als Väter. Wenn Väter sich ihren Kindern widmen, dann vor allem, um sie zu beaufsichtigen, sei es drinnen oder im Freien (durchschnittlich 23 Minuten), erklärten die Statistiker. Ein weiterer größerer Teil der gemeinsamen Vater-Kind(er)-Zeit werde mit Sport und Spiel verbracht (20 Minuten).

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