LITHIUMPREIS IM AUFTRIEB: WELCHE LITHIUM-AKTIE ANALYSTEN NUN EMPFEHLEN

Der Lithiumpreis ist nach seiner Rekord-Rally 2022 deutlich gefallen. In den vergangenen Monaten zeigte sich aber wieder eine robuste Aufwärtsbewegung - davon könnte besonders eine Aktie profiteren.

• Lithium-Preis leitet Erholungsbewegung ein nach Crash

• Albemarle: US-Lithium-Konzern vor Aufwärtsbewegung?

• Analysten sehen bei Albemarle Luft nach oben

2022 war Lithium noch einer der Rohstoff-Stars unter Anlegern. Tesla-CEO Elon Musk bezeichnete das silberweiße Leichtmetall als "das neue Öl" und riet zum Einstieg in die Branche. "Steigt in die Lithium-Branche ein, da gibt es Gewinnmargen von bis zu neunzig Prozent, ähnlich wie die Softwarebranche, das ist wie Geld drucken", betonte der Tesla-Chef im Rahmen einer Tesla-Berichtsvorlage.

Der Lithiumpreis erlebte damals einen Höhenflug, zwischenzeitlich kostete eine Tonne Lithium 80.000 US-Dollar. Seitdem ging es aber deutlich bergab: Aufgrund der schwächelnden Nachfrage nach Elektroautos, in deren Batterien Lithium verwendet wird, und wegen eines Überangebots fiel der Preis von Lithium zeitweise um mehr als 80 Prozent. Im Dezember 2023 kostete eine Tonne Lithium stellenweise nur noch 9.000 US-Dollar.

Lithiummarkt sendet Erholungssignale

Allerdings scheint sich der Lithiummarkt langsam zu erholen, wie Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank, in einem Newsletter Anfang April erwähnte. Seit Jahresbeginn ist der Preis für Lithiumcarbonat um rund 13 Prozent gestiegen und signalisiert damit ein Ende der Bodenbildung. Erstmals wurde wieder die Marke von 11.000 US-Dollar überstiegen.

Die Handelsaktivität am Lithium-Terminmarkt in Guangzhou stieg ebenfalls um über 20 Prozent zwischen Mitte Februar und Mitte März. Stephans Erklärung für den Preisanstieg liegt teilweise in Produktionsunterbrechungen in Jiangxi, China, die für ein Viertel des chinesischen Lithiumcarbonatangebots verantwortlich sind. Die zeitweisen Unterbrechungen in Jiangxi und die vorübergehende Schließung einiger Lithiumminen aufgrund unrentabler Preise tragen zur spürbaren Verknappung des Angebots bei, was zu den ersten Preissteigerungen führt.

Zudem dürfte eine langsame Erholung der chinesischen Konjunktur zu den steigenden Lithiumpreisen beitragen. Aleksey Yefremov, Analyst bei KeyBan Capital Markets, erwartet denn auch eine Fortsetzung des jüngsten Erholungskurses. Für 2026 erwartet er einen Lithiumpreis von 21.000 US-Dollar. Falls sich eine Angebotsknappheit ausprägen sollte, könnten die Preise sogar noch höher steigen, meint Yefremov laut "Barron's".

Albemarle könnte von steigenden Lithiumpreisen profitieren

Die Erholung des Lithiumpreises dürfte Unternehmen aus der Branche in die Karten spielen. Eine Firma hält Jacob Sonenshine, Redakteur bei "Barron's", aufgrund positiver Analystenmeinungen für besonders aussichtsreich: Der US-amerikanische Spezialchemiekonzern Albemarle, dessen Aktien an der New York Stock Exchange (NYSE) kotiert sind.

Steve Byrne, Analyst bei Bank of America Securities, stufte Albemarle kürzlich von Neutral auf Kaufen hoch. Der Grund: Byrne ist der Meinung, dass die Lithiumpreise ihren Tiefpunkt erreicht haben und zu einem langfristigen Aufwärtstrend angesetzt haben.

Albemarle vor starkem Wachstum?

Albemarle, ein bedeutender Lithiumproduzent, sieht sich aufgrund der stark gefallenen Lithiumpreise mit einem schwierigen Markt konfrontiert, was in diesem Jahr zu einem erheblichen Rückgang von Umsatz und Gewinn führte. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen Analysten mit einem Umsatzrückgang von 39 Prozent auf 5,9 Milliarden US-Dollar; der Gewinn werde demnach sogar um 80 Prozent auf nur noch 4,45 US-Dollar je Aktie sinken. Angesichts der jüngsten Stabilisierung der Lithiumpreise rechnen Analysten jedoch für 2025 mit einem Wiederanstieg der Erträge und einem Umsatz von 6,93 Milliarden US-Dollar.

Trotz der derzeitigen Verlangsamung des Wachstums bei Elektrofahrzeugen (EV) - nach 58-prozentigem Wachstum 2022 lag dieser Wert 2023 nur noch bei 31 Prozent - bleiben die langfristigen Aussichten positiv. Der Absatz von EV soll bis 2030 jährlich um über 16 Prozent steigen. Diese wachsende Nachfrage nach Elektroautos dürfte den Preis von Lithium ankurbeln. Laut "Barron's" wird erwartet, dass die branchenweite Nachfrage bis 2030 voraussichtlich 3,3 Millionen Tonnen erreichen wird.

Dies dürfte Albemarle zugute kommen. Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz von Albemarle bis 2028 10 Milliarden US-Dollar übersteigen wird. Im positiven Szenario - bei anhaltendem Marktwachstum - könnte dieser Wert bis 2030 sogar 14 Milliarden US-Dollar übersteigen, wobei der Gewinn etwa 28 US-Dollar pro Aktie erreichen könnte.

Albemarle-Aktie: Schwächephase vorbei?

Trotz dieser von mehreren Analysten festgestellten positiven Aussichten tut sich die Albemarle-Aktie schwer. In den vergangenen zwölf Monaten verloren die Papiere, die derzeit 130,78 US-Dollar kosten, deutliche 29,64 Prozent an Wert (Stand: Schlusskurs vom 06. Mai 2024). Die Aktie dürfte nun aber erhebliches Aufholpotenzial aufweisen: Laut "TipRanks" empfehlen elf Analysten die Albemarle-Aktie zum Kauf, acht zum Halten und lediglich einer zum Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 145,16 US-Dollar und damit 11,0 Prozent über dem derzeitigen Kursniveau.Redaktion finanzen.net

2024-05-07T01:36:23Z dg43tfdfdgfd